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Neue Kraft mit neuem Stoff: Was können eigentlich alternative Kraftstoffe? - wasmitautos

Als Kfzettis erlebt Ihr es zurzeit hautnah: Eine Technologiewende weg vom Verbrenner und hin zum Elektroantrieb. Dabei sind sich viele Experten nicht mal darüber einig, ob der Verbrenner wirklich schon ausgedient hat. Schließlich werden noch immer Optimierungspotentiale entdeckt, die dem Verbrennungsmotor in Verbindung mit alternativen Kraftstoffen eine interessante Zukunft bescheren werden. Denn: Um die Klimaschutzziele zu erreichen, werden umweltfreundliche und emissionsarme Kraftstoff-Optionen gebraucht. Somit werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren noch viele Jahre im Betrieb sein. Aber was bedeutet das mit den Kraftstoff-Alternativen eigentlich? Hier ein Einblick!

Welche Alternativen gibt es?

Im Grunde gibt es zwei Arten von Alternativen zum derzeit gebräuchlichen Benzin oder Diesel: Einerseits sind da Biokraftstoffe, die aus nachwachsen Rohstoffen gewonnen werden. Die zweite Alternative besteht aus synthetischen Kraftstoffen, die aus mehreren Ausgangsstoffen synthetisiert (daher „synthetisch“) werden. Hierbei ist es wichtig, den Anlass für die Suche nach Alternativen im Auge zu behalten. Dieser liegt nicht nur in der Endlichkeit des Rohstoffs Öl, der in irgendwann aufgebraucht sein wird. Vor allem geht es darum, dass Deutschland bis 2030 strenge Klimaziele erreichen will und hierfür den CO2-Ausstoß verringern muss. Das bedeutet, dass ein alternativer Kraftstoff keinesfalls mehr CO2 produzieren darf, als dies bisher der Fall ist. Und genau da wird es knifflig.

Was genau sind Biokraftstoffe?

Wie der Name schon sagt, werden Biokraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, die dann häufig zu Bioethanol bzw. Biodiesel verarbeitet werden. Beispiele hierfür sind:

  • Gerste
  • Mais
  • Raps
  • Zuckerrohr
  • Palm- und Sojaöl

Hinzu kommen noch Rest- und Abfallstoffe wie Stroh, Gülle oder Altspeiseöle. Gut zu wissen: Kraftstoffe aus Abfallstoffen wie Altspeiseöle verursachen dank der Wiederverwertung weniger CO2-Emissionen als Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Denn: Gerade bei Palmöl muss man auch ein Auge auf die Anbaumethoden werfen, die häufig alles andere als umweltfreundlich sind. Die Folge des Anbaus sind oft die Entwaldung tropischer Regenwälder oder die Trockenlegung von Feuchtgebieten – alles verbunden mit hohen Treibhausgasemissionen. Man muss also immer genau hinsehen, was man gegen was eintauscht. In Deutschland wird Bioethanol aber aus Pflanzen gewonnen, die umweltverträglich angebaut werden.

Nicht zu vergessen: Ein weiterer, klimafreundlicher Biokraftstoff ist Biogas, das bereits heute in Erdgasfahrzeugen fossiles Erdgas ersetzt.

Was sind synthetische Kraftstoffe?

Neben den Biokraftstoffen gibt es Kraftstoffe, die aus unterschiedlichen Quellen stammen und aus mehreren Ausgangsstoffen chemisch hergestellt beziehungsweise synthetisiert werden. Die Herausforderung besteht darin, diese gasförmigen oder flüssigen Kraftstoffe anstatt aus Kohle, Erdgas oder Industrieabgasen aus regenerativen Energien zu erzeugen. Ein weiteres Problem: Für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen wird derzeit viel Energie und dementsprechend CO2 benötigt, so dass noch einiges an Forschungsarbeit notwendig ist. Synthetische Kraftstoffe werden sich zukünftig lohnen, wenn man sie mit umweltfreundlichem Strom zum Beispiel aus Solar- oder Windanlagen herstellen wird. Um das ganze besser zu verstehen, lohnt sich Blick in das Video von JP Performance, die sich auch diesem Thema gewidmet haben. Hier hat sich JP auf eine Anlage begeben, in der Benzin aus Methanol synthetisiert wird. Viel Spaß damit.

Wie du siehst: Das Thema Verbrenner ist längst noch nicht ausdiskutiert, auch wenn sich zurzeit die Politik fast nur mit der Elektromobilität beschäftigt. Wir werden noch viele spannende Entwicklungen miterleben.

Bleibt gesund,

Euer Daniel