Deine Bewerbung für eine Ausbildung

Der erste Schritt in Richtung duale Ausbildung ist deine Bewerbung. Du willst #wasmitautos machen und überlegst, wie du dich am besten bewerben kannst? Wir geben dir Tipps und eine Schritt-für-Schritt Anleitung für deine erfolgreiche Bewerbung um einen Ausbildungsplatz im Kfz-Gewerbe.

1. Was ist eigentlich eine Bewerbung?

Eine Bewerbung ist Werbung in eigener Sache. Du hast nur diese Chance und willst dich gut verkaufen, mit deinen Unterlagen deinen zukünftigen Chef:innen ein gutes Bild von dir und deinen Kenntnissen vermitteln.

2. Woraus besteht eine Bewerbung?

Eine Bewerbung besteht meistens aus mehreren Teilen:

  1. dem Anruf beim Betrieb
  2. dem Anschreiben
  3. dem Lebenslauf
  4. den Zeugnissen und weiteren Anlagen

a) Der Anruf

Du willst dich bei einem Betrieb bewerben? Dann starte eine erste Kontaktaufnahme und rufe dort an.

 

Was mache ich vor dem Anruf?

  • Recherchiere, wer im Betrieb für die Ausbildung zuständig ist.
  • Überlege dir genau, welche Fragen du stellen willst.
  • Schreib dir einen Zettel mit Stichwörtern, damit du nichts vergisst.

 

Was sage ich im Anruf?

  1. Stelle dich kurz vor und erkläre dein Anliegen: „Guten Tag, mein Name ist […], ich würde mich gerne für eine Ausbildung als […] bewerben.“
  2. Frage, ob du bei der Person richtig bist und ob der Zeitpunkt passt: „Bin ich bei Ihnen richtig?“ bzw. „Haben Sie Zeit für ein paar Fragen?“ Ggf. wirst du dann weitergestellt oder gebeten, zu einem späteren Zeitpunkt unter einer anderen Nummer anzurufen.
  3. Stelle folgende wichtige Fragen:
    • Suchen Sie gerade Auszubildende als […]?
    • Wann ist der Bewerbungszeitraum und wie läuft die Bewerbung ab?
    • An wen darf ich meine Bewerbung richten?
    • Möchten Sie eine schriftliche oder eine digitale Bewerbung?
    • Was sollte ich sonst noch beachten?

Weitere Tipps für den Anruf

  1. Der persönliche Touch: Stelle nicht einfach bei allen Betrieben dieselben Fragen! Gleiche erst die Fragen mit den Informationen auf der Webseite des Betriebs ab. Wenn du Fragen stellst, deren Antworten schon auf der Webseite stehen, machst du einen uninformierten Eindruck!
  2. Ein Anruf vorab hat echte Vorteile: Während des Telefonats kannst du schon einmal in Erfahrung bringen, welche Prioritäten der Betrieb vielleicht für eine Bewerbung setzt. Außerdem kannst du so schon einen ersten guten und interessierten Eindruck bei deinem Ansprechpartner bzw. deiner Ansprechpartnerin hinterlassen. Nicht zuletzt lernst du die Person, die für die Bewerbung zuständig ist, schon einmal kurz kennen.

b) Das Anschreiben

Im Anschreiben, heute oft Motivationsschreiben genannt, stellst du dich dem Betrieb vor und begründest, warum du dich für diesen Beruf und diesen Betrieb bewirbst. Das Anschreiben ist das Herzstück deiner Bewerbung. Es sollte persönlich und individuell auf den jeweiligen Betrieb zugeschnitten sein. Kein Copy und Paste beim Bewerbungsanschreiben! Nichts ist peinlicher und wird schneller aussortiert!

 

Wie beginne ich das Anschreiben?

Recherchiere ausführlich über den Betrieb auf der jeweiligen Homepage und den Social-Media-Kanälen! Vielleicht kennst du auch jemanden im Betrieb? Einfach mal nachfragen und dich erkundigen.

 

Was muss im Anschreiben stehen?

  • Warum willst du diese Ausbildung machen?
  • Wie bist du auf den Betrieb gekommen?
  • Was hast du für Vorkenntnisse bezüglich der Ausbildung?
  • Was kannst du gut? Was macht dich besonders? Was interessiert dich? Was wird dir dies in der Ausbildung bringen?
  • Was hast du für Ziele und Vorstellungen bezüglich deiner Ausbildung?
  • Warum gerade dieser Betrieb? Warum willst du hier arbeiten?

 

Wie muss das Anschreiben aussehen?

Das Anschreiben besteht immer aus:

  • einer Kopfzeile (deine Adresse als Absender und die Adresse des Betriebs als Empfänger)
  • einer Überschrift „Bewerbung als […]
  • dem Datum
  • einer Anrede „Sehr geehrter Herr/Sehr geehrte Frau […]“
  • einem Fließtext, der alle Fragen beantwortet. Wichtig: Der Text sollte nicht länger als eine Seite sein (zu lange Texte werden ungern gelesen, zu kurze Texte zeigen, dass du dir keine Mühe gegeben hast)

Hier findest du zwei Muster für Bewerbungsschreiben:

Muster-Bewerbungsschreiben.pdf

Muster-Bewerbungsschreiben_Version2.pdf

Weitere Tipps für dein Anschreiben

  1. Erkunde dich vorher telefonisch, wer für die Bewerbungen im Betrieb zuständig ist und diese bearbeitet. Am besten fragst du auch, was die Bewerbung beinhalten soll. Manche Betriebe verzichten mittlerweile z. B. auf das Anschreiben. Dann richte das Anschreiben persönlich an diese Person.
  2. Aus jeder Erfahrung können Eigenschaften und Leidenschaften gezogen werden. Ob privat am eigenen Auto werken oder eine Aushilfs- oder Praktikumsstelle in der Werkstatt des Onkels. Bilder/Fotos von deinen Arbeiten kannst du auch an deine Bewerbung anhängen. Alles, was deine Kenntnisse unterstreicht und dich von anderen Bewerbern:innen abheben kann, ist pures Gold!
  3. Rechtschreib- und Kommafehler gehören NICHT in eine Bewerbung! Auch wenn du eher praktisch veranlagt bist und nicht gerne Texte schreibst. Diese Fehler zeigen nur, dass keiner deine Bewerbung kontrolliert hat und du diese deswegen nicht ernst nimmst. Schick das Anschreiben an jemanden, der es für dich Korrektur liest!

c) Der Lebenslauf

Dein Lebenslauf zeigt auf, wer du bist und was du bisher gemacht hast. Hier listest du deine schulischen und beruflichen (falls vorhanden) Stationen lückenlos auf. Dein Foto sollte von einem Profi aufgenommen worden sein: Urlaubsfotos, Schnappschüsse und Automatenbilder sind ein „No-Go“.

Der Lebenslauf ist ca. eine Seite lang und zeigt deinen bisherigen Werdegang. Das bedeutet:

  • Professionelles Bewerbungsfoto (keine Pflicht)
  • Name, Anschrift und Kontaktdaten
  • Geburtsdatum/-ort
  • Staatsangehörigkeit
  • Familienstand
  • Schulische Ausbildung
  • Berufserfahrung, z. B. Praktika, Ferienjobs, besuchte Lehrgänge
  • Interessen und Hobbys
  • Sonstige Kenntnisse, z. B. Sprachen

Es gibt im Internet viele verschiedene Vorlagen für Lebensläufe. Hier ein Beispiel von uns: Muster Lebenslauf

 

d) Die Zeugnisse und Anlagen

Gute Zeugnisse garantieren zwar nicht unbedingt beruflichen Erfolg, sind aber häufig die Voraussetzung zur Einladung zum Vorstellungsgespräch. Für den Beruf Kfz-Mechatroniker (m/w/d) ist es gut, wenn du die MINT-Fächer (Mathe, Physik, Technik, IT) nicht ganz doof findest 😊. Beim Automobilkaufmann (m/w/d) helfen z. B. gute Noten in Deutsch und Wirtschaftslehre.

Füge deiner Bewerbung Kopien aller relevanten Zeugnisse und Zertifikate bei:

  • die letzten 2 – 3 Schulzeugnisse
  • Zeugnisse von Praktika, Nebenjobs
  • Zertifikate über Kurse oder Lehrgänge
  • Bescheinigung über Ehrenämter, Vereinstätigkeiten

Weitere Tipps für deine Zeugnisse und Anlagen

  1. Du berufst dich in deinem Anschreiben auf deinen Sommerjob im Schwimmbad? Denn dort hast du gelernt, wie wichtig Pünktlichkeit, Teamwork und eine präzise Arbeitsweise ist? Dann darf ein Zeugnis oder eine Bescheinigung nicht fehlen.
  2. Du arbeitest ehrenamtlich bei euch im Jugendraum? Du findest Engagement und Selbstinitiative wichtig? Schreibe das in dein Anschreiben und lass dir ein Zeugnis oder eine Bescheinigung von eurem Jugendarbeiter ausstellen.
  3. Bei manchen Ausbildungen brauchst du ein Gesundheitszeugnis oder ein polizeiliches Führungszeugnis. Auch das kannst du, wenn du den Betrieb anrufst, erfragen.

3. Die fertige Bewerbung

Jetzt musst du nur noch deine Bewerbung zusammenstellen. Hier kommt es darauf an, in welcher Form du dich bei dem Betrieb bewerben kannst. In der Regel kannst du dich per E-Mail, Online oder per Post bewerben. Du solltest vorab bei dem Ausbildungsbetrieb deiner Wahl anrufen und danach fragen.

Bewerbung per Post

  • Kaufe dir eine seriöse Bewerbungsmappe
  • Stelle deine Bewerbung zusammen:
    1. Deckblatt
      (Titel „Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als…“, Name, Kontaktdaten, evtl. Auflistung der Anlagen deiner Bewerbung)
    2. Bewerbungs- oder Motivationsschreiben
    3. Lebenslauf
    4. Zeugniskopien
    5. Bescheinigungen, Zertifikate von Praktika, Nebenjobs oder Kursen

Weitere Tipps für deine Bewerbung per Post

  1. Die Reihenfolge ist wichtig, da manche Betriebe viele Bewerbungen bekommen! Da kann der kleinste Fehler dazu führen, dass deine Bewerbung aussortiert wird.
  2. Achte auf die korrekte Anschrift und Ansprechperson im Adressfeld deiner Bewerbung. Versehe den Umschlag mit ausreichend Porto.

Digitale Bewerbung

Die digitale Bewerbung ist genau wie eine schriftliche Bewerbung aufgebaut.

Einziger Unterschied: Du verschickst die Bewerbung nicht per Post, sondern als ein PDFDokument per E-Mail .

Eine weitere Möglichkeit ist, dich über ein Bewerbermanagementsystem auf der Webseite des Betriebs zu bewerben. Hier wirst du am häufigsten aufgefordert, Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse in Form einer PDF-Datei hochzuladen.

Weitere Tipps für deine digitale Bewerbung

  1. Frage in jedem Fall bei dem Betrieb deiner Wahl nach, wie genau du dich bewerben sollst.
  2. Im Fall einer Bewerbung per E-Mail kannst du dich an folgenden Schritten orientieren: Stelle zunächst deine Bewerbung zusammen und scanne alle nötigen Dokumente ein. Speichere diese anschließend als PDF-Dokumente ab und stelle aus den vielen Dokumenten ein großes PDF-Dokument zusammen. Achte darauf, dass das Dokument nicht zu groß ist! Sonst musst du es komprimieren. Meist geben Betriebe eine maximale Dateigröße an. Verwende beim Versenden deiner Bewerbung eine seriöse E-Mail-Adresse (z. B. Sandra.Mustermann@web.de).
  3. Letzter Check: Vermeide auf jeden Fall Fehler und achte auf saubere Unterlagen ohne Eselsohren oder Flecken. Achte genau darauf, ob das richtige Datum angegeben ist und deine persönlichen Angaben im Bewerbungsschreiben und Lebenslauf übereinstimmen.
  4. Du brauchst Hilfe? Berufsberater:innen bei der Arbeitsagentur, deine Lehrer:innen oder auch Eltern helfen dir gerne dabei, eine passende Ausbildungsstelle zu finden und zeigen dir, wie man sich korrekt bewirbt.
  5. Am besten speicherst du dir jede Bewerbung mit dem Namen des Betriebs ab. Diese kannst du dir dann noch mal durchlesen, wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Somit weißt du immer, was du geschrieben hast und bist auf Fragen, die deine Unterlagen betreffen, gut vorbereitet.

4. Das Bewerbungsgespräch

Wenn deine Bewerbung beim Betrieb gut angekommen ist, dann folgt meist die Einladung zu einem Bewerbungs- oder Vorstellungsgespräch. Jetzt musst du dich erneut persönlich beweisen und von dir und deinen Fähigkeiten überzeugen.

Ein Vorstellungsgespräch findet oft mit mehreren Personen statt, z. B. mit einer/einem Personalverantwortlichen und einer/einem Ausbilder:in. Aber keine Angst – das geschieht nicht, um dich einzuschüchtern, sondern um genau zu schauen, ob du für den ausgewählten Ausbildungsberuf die Kenntnisse mitbringst. Das kann der/die Ausbilder:in am besten beurteilen.

 

Meist sollst du als Bewerber:in erst einmal etwas vor dir erzählen. Hier geht es neben deinem Lebenslauf hauptsächlich darum, welche Interessen du hast und warum du dich für diese Ausbildung und den Betrieb entschieden hast. Man möchte einfach mehr von dir persönlich erfahren und welche Motivation du für diesen Beruf hast. Zeige auch gerne, dass du diesen Ausbildungsplatz unbedingt haben möchtest und warum du der/die beste Bewerber:in bist.

Auf welche Fragen kannst du dich einstellen und vorbereiten?

  • Warum hast du dich für diesen Ausbildungsberuf entschieden?
  • Warum möchtest du deine Ausbildung in diesem Betrieb machen?
  • Hast du erste Erfahrungen gesammelt? Vielleicht ein Praktikum gemacht?
  • Was sind deine Stärken? Was sind deine Schwächen?

 

In dem Gespräch wird dir auch die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen. Scheue dich also nicht, Fragen, die dir auf der Seele brennen, zu stellen. Auch damit zeigt du Interesse an dem Beruf und dem Betrieb. Es sollten allerdings Fragen sein, die nicht auf der Unternehmenswebseite beantwortet werden, denn dann würde man merken, dass du dich nicht genug informiert hast. Überlege also genau, was du in dem Vorstellungsgespräch fragen möchtest.

 

Hier ein paar Beispiele für deine Fragen im Bewerbungsgespräch:

  • Wer kümmert sich im Betrieb um mich als Azubi?
  • Gibt es Arbeitskleidung?
  • Wie sehen die Übernahmechancen nach der Ausbildung aus?
  • Kann ich die Ausbildung verkürzen?
  • An welchen Tagen habe ich Berufsschule? Wo ist die Berufsschule?
  • Wie viele Azubis und Mitarbeiter:innen gibt es im Betrieb?

 

5. Einstellungstest

Wenn ein Unternehmen viele Bewerbungen erhält, kann es sein, dass vor den Bewerbungsgesprächen ein Einstellungstest durchgeführt wird. Welche Art von Test durchgeführt wird, ist sehr unterschiedlich.

 

Bei den Einstellungstests wird z. B. Allgemeinwissen geprüft, aber auch Aufgaben gestellt, die für deinen Ausbildungsberuf wichtig sind. Für den Kfz-Mechatroniker (m/w/d) wird z. B. überprüft, ob du physikalisches, mathematisches und technisches Verständnis hast. Beim Automobilkaufmann (m/w/d) werden z. B. dein Ausdrucksvermögen und deine Kenntnisse zu wirtschaftlichen Zusammenhängen erfragt.

 

Tipps für deine Bewerbung







Schau doch auch mal in unseren Blog-Beiträgen zum Thema Bewerbung! Vielleicht findet sich ja noch der ein oder andere nützliche Tipp 😉

Sehr zu empfehlen sind diese zwei Blog-Beiträge: „ Die Bewerbung für deine Ausbildung! “ & „ Eine Bewerbung ist die beste Werbung für dich selbst “.

Diese und weitere spannende Themen findest du unter: www.wasmitautos.com/blog

Die perfekte Bewerbung!

In diesem Video erfährst du, wie die perfekte Bewerbung im Kfz-Bereich aussehen sollte.